Emotionen – Funktional versus Dysfunktional

Selbstbewusstsein versus Selbstwert (Selbstwertgefühl)

Viele Menschen verwenden Selbstbewusstsein und Selbstwert (oder auch Selbstwertgefühl) als Synonym. Gleichwohl unterscheidet sich das Selbstbewusstsein von dem Selbstwertgefühl.

Das bedeutet Selbstbewusstsein

Selbstbewusstsein sagt einfach ausgedrückt aus: „Ich kenne und verstehe mich“. Selbstbewusstsein beschreibt die Klarheit über das Selbstkonzept eines Menschen. Das heißt, du kennst und verstehst dich wirklich selbst und bist dir deiner Selbst gewahr. Du nimmst deine Stärken und deine Schatten wahr, vor allem auch die (ursprünglich) unbewussten. Du kennst deine Kernwerte (Aspekte, die du anstrebst), Aversionswerte (Aspekte, die du vermeidest), deine zweckmäßigen Überzeugungen (Denkmuster, die dich stärken) sowie deine limitierenden Glaubenssätze (Denkmuster, die dich einschränken).

So steigerst du dein Selbstbewusstsein

  • Erlaube dir funktionale Verachtung zu nutzen, um dich so von Persönlichkeitseigenschaften anderer Menschen abzugrenzen, die du nicht haben möchtest.
  • Nimm Verhaltensmuster anderer Menschen wahr, die dich triggern. So ungern du dies jetzt vielleicht lesen magst, wenn dich etwas triggert (und nicht nur kurz aufregt), bedeutet dies, dass du dieses Verhaltensmuster auch in dir hast und ablehnst. Das heißt nicht zwingend, dass du dies im gleichen Maße lebst wie andere Menschen, dennoch ist es da. Daher geben dir deine Triggerpunkte sehr viel Informationen über dich selbst.
  • Nimm dir ein Blattpapier und male eine Zeitachse auf von Geburt bis heute. Erfasse über der Zeitachse alle Erfahrungen, die du als funktional und ressourcenvoll wahrgenommen hast. Erfasse unter der Zeitachse alle Erfahrungen, die du als dysfunktional und problembehaftet wahrgenommen hast. Frage dich, wie dich die jeweiligen Ereignisse geprägt haben und was du aus ihnen gelernt hast / lernen kannst.

Weitere nützliche Unterscheidungsform für Emotionen

Das bedeutet Selbstwert / Selbstwertgefühl

Selbstwert sagt einfach ausgedrückt aus: „Ich fühle mich wertvoll“. Selbstwert beschreibt die eigene subjektive Bewertung des Selbstkonzeptes eines Menschen. Wir alle haben das grundlegende Bedürfnis, uns wertvoll zu fühlen. Für die mentale Gesundheit eines Menschen ist dies elementar. Die meisten Menschen haben eine sogenannte „externale Selbstwertstrategie“. Sie fühlen sich dann wertvoll, wenn sie von außen Anerkennung bekommen (z. B. durch Feedback, Status, Likes von Posts, etc.). Im Gegensatz dazu gibt es die „internale Selbstwertstrategie“. Du fühlst dich aus dir selbst heraus wertvoll und benötigst dafür keine Anerkennung von außen. Das Risiko der externalen Selbstwertstrategie ist offensichtlich, diese funktioniert nur, solange die Anerkennung von außen fliest. Endet die Anerkennung, endet das Selbstwertgefühl. Die internale Selbstwertstrategie hingegen ermöglicht dir Unabhängigkeit von Meinungen und Sichtweisen anderer.

Ferner unterscheidet sich Selbstwert in zwei Formen, dem aktiven Selbstwert und dem passiven Selbstwert. Aktiver Selbstwert bedeutet, du fühlst dich wertvoll, weil du etwas dafür tust (du erreichst es durch dein Handeln). Passiver Selbstwert bedeutet, du fühlst dich wertvoll, weil du bist (du brauchst dafür nichts zu tun).

Selbstwert ist dabei Kontext abhängig (Beruf, Beziehung, Familie, usw.). In der einen Situation kannst du dich dadurch wertvoll und souverän fühlen und in einer anderen nicht.

Emotionen – Funktional versus Dysfunktional

So steigerst du dein Selbstwert / Selbstwertgefühl

Dein Selbstwertgefühl steigerst du optimal durch „Erleben“, weniger durch kognitives Denken.

Es gibt hierbei zwei emotionale Super-Ressourcen, die direkt dein Selbstwertgefühl nachhaltig und kraftvoll steigern:

  1. Authentischer Stolz für den aktiven Selbstwert
  2. Dankbarkeit für den passiven Selbstwert

Authentischen Stolz aktivierst du gezielt durch die Frage: „Was habe ich durch mein Handeln erreicht, auf das ich stolz bin?“.

Dankbarkeit aktivierst du gezielt durch die Frage: „Wofür bin ich dankbar?“.

Schließe am besten die Augen, stelle dir die jeweilige Frage, nehme wahr, was als Antwort hochkommt und verbinde dich bewusst mit dem Gefühl in deinem Körper für 15 Sekunden (d. h. mit der Stelle in deinem Körper, die eine Gefühlsreaktion zeigt). Mache dies zweimal täglich (z. B. morgens vor dem Aufstehen und abends vor dem Schlafen).