Emotionen – Funktional versus Dysfunktional

Liebe – Schöpferin der Bindung

Wenn Liebe sprechen könnte, würde sie uns sagen: „Bewahre diese Beziehung!“

Der universale psychologische Trigger von Liebe ist: Wechselseitiges Öffnen und gemeinsames Teilen angenehmer Gefühle. Wenn zwei oder mehr Menschen Verbundenheit durch ein positives Gefühl herstellen, entsteht Liebe (B. Fredrickson, 2013, S. 53). Neurobiologisch unterscheidet die Forschung in drei Formen von Liebe: romantische, elterliche und freundschaftliche Liebe (Cacioppo, Bianchi-Demicheli, Hatfield, & Rapson, 2012). Romantische Liebe zeichnet sich durch das intensive Bedürfnis aus, mit der anderen Person zusammen zu sein. Freundschaftliche Liebe hingegen ist nicht so „erregend“ und zeichnet sich durch Ruhe, Stabilität und Sicherheit aus in Gegenwart einer uns emotional nahen Person (z. B. Geschwistern oder Freunden). Elterliche Liebe ist durch fürsorgliche Intimität und Selbstlosigkeit der Mutter bzw. des Vaters gegenüber ihren Kindern geprägt.  

Die Funktion von Liebe ist: Annäherung an ein anderes Lebewesen. Liebe stärkt neurobiologisch das Bindungshormon Oxytocin. Dieses Hormon erhöht unsere Empathie und erleichtert es, soziale Bindungen einzugehen und aufrechtzuhalten (Carter & Porges, 2013; Domes et al., 2007). Darüber hinaus legen romantische und elterliche Liebe im Gehirn die Areale für Sozialkritik still (Bartels & Zeki, 2000; Bartels & Zeki, 2004). Der Volksmund hat also recht, wenn er sagt: „Liebe macht blind“.  

Das Bedürfnis hinter Liebe ist Bindung. Funktionale Liebe hilft dir dabei, gesunde Bindungen zu anderen Menschen einzugehen und aufrechtzuhalten. Dabei besteht keine gegenseitige Abhängigkeit, sondern ein freies Miteinander nach dem Leitsatz: „Ich könnte ohne dich, aber mit dir ist es schöner“.  

Dysfunktionale Liebe führt dazu, dass ein Mensch vollkommen abhängig ist von dem anderen und in die Selbstaufgabe geht. Je größer die Angst vor Trennung, desto größer die Abhängigkeit. So kann sich keine Beziehung entfalten.

Die Dysfunktion von Liebe ist Selbstaufgabe. Die innere Frage, die dir hilft, um aus einer möglichen Dysfunktion zukommen, lautet: „Wer bin ich ohne den anderen und was brauche ich, um mein Ich in Balance mit meinem/r Partner/in zu bringen?“ 

Liebe hat eine Annäherungsmotivation. 

Weitere nützliche Unterscheidungsform für Emotionen

Definition & Kurzübersicht für Liebe

Trigger

Wechselseitiges Öffnen und gemeinsames Teilen angenehmer Gefühle

Funktion

Annäherung an ein anderes Lebewesen

Bedürfnis

Bindung

Quelle: Mesource