Emotionen – Funktional versus Dysfunktional

Interesse – Schöpfer der kreativen Entwicklung

Wenn Interesse sprechen könnte, würde es uns sagen: „Entwickle dich weiter!“

Der universale psychologische Trigger von Interesse ist: Etwas ist neu und verständlich. Ein äußerer oder innerer Reiz (z. B. eine Vorstellung) löst Interesse aus, wenn er als neu bewertet wird. Ist etwas bekannt und verständlich, führt dies eher zu Langeweile (das Bedürfnis nach etwas Neuem ist nicht erfüllt). Wenn ein Reiz neu und unverständlich ist, fühlen wir Verwirrung. Langeweile verletzt das Bedürfnis nach Inspiration, während bei Verwirrung das Bedürfnis nach Ordnung verletzt ist. Das Neue bei Interesse ist dafür da, uns zu öffnen und unser Bedürfnis nach Inspiration zu stärken. Insgesamt gibt es vier Aspekte, die Interesse auslösen können (NOVA):

Neuigkeit: Das Wahrgenommen ist teilweise oder völlig unbekannt.

Opposition: Eine neue Information widerspricht deinem bisherigen Wissensstand.

Vielschichtigkeit: Du erhältst neue Erkenntnisse in einem bekannten Thema, bei dem du dachtest, es schon sehr gut zu kennen.

Ahnungslosigkeit: Du bist ungewiss über das Ergebnis eines Ereignisses (z. B. Fussballspiel, Geschlecht des ungeborenen Kindes).

Die Funktion von Interesse ist: Exploration. Interesse gilt als die am häufigsten erlebte angenehme Emotion und zugleich als vorherrschende motivationale Bedingung für unser tägliches Funktionieren (Izard, 1994, S. 243 f.).

Das Bedürfnis hinter Interesse ist kreative Entwicklung. Funktionales Interesse ist eine entscheidende intrinsische Motivationsquelle zur Entwicklung deines Wissens und deiner Kompetenzen.

Dysfunktionales Interesse führt dazu, dass ein Mensch zu fokussiert auf nur einen Aspekt ist oder seine Aufmerksamkeit auf zu viele unterschiedliche Dinge zerstreut.

Die Dysfunktion von Interesse ist Fixierung sowie Defokussierung. Die innere Frage, die dir hilft, um aus einer möglichen Dysfunktion zukommen, lautet: „Was kann ich Neues lernen, wenn ich über den Tellerrand hinausgucke?“ oder „Was ist gerade wirklich wichtig für meine Entwicklung?“.

Interesse hat eine Annäherungsmotivation.